
Wer im Gartencenter Blumenerde kaufen will, steht vor einem breit gefächerten Sortiment: Erde für Topfpflanzen, Gemüse, Tomaten, Azaleen, Rosen, Rhododendren, Kakteen, Anzuchterde, Stecklingserde.
Was, bitteschön, soll man da nehmen?
Klar, wenn Tomatenerde draufsteht, dann ist sie für Tomaten besonders gut geeignet. Das Geheimnis hinter den verschiedenen Erden ist die Substramischung. Die Erde ist vom pH-Wert und den Nährstoffen her für die jeweilige Pflanzengruppe genau angepasst.
Wer selber Substrat mischen will, braucht Rezepte.
Rezepte
Zutaten
- Gartenerde:
Damit meine ich Erde, die aus dem Garten entnommen wird. Je nach Standort kann sie sandig oder lehmig sein, oder aus Tonboden bestehen. Wer nicht so ideale Erde zur Verfügung hat, kann sich Basiserde mischen (Rezept oben), und diese verwenden. - Lauberde:
Lauberde besteht zu 100% aus verrottetem Laub, das im Herbst gesammelt und kompostiert wird. Wer Bäume im Garten hat, sollte sich einen eigenen Komposthaufen (oder eine Komposttonne) nur für Laub anlegen, denn diese Erde ist teuer. - Kompost:
Kompost besteht aus verrottetem Grünschnitt und Pflanzenabfällen. Er ist normalerweise recht nährstoffreich. Wer keinen (oder nicht genügend) eigenen Kompost hat, bekommt ihn oft sehr günstig bei regionalen Kompostwerken oder Entsorgungsunternehmen. - Wurmhumus:
Auch hier handelt es sich um Kompost, allerdings wurde er mit Hilfe von Wurmkulturen schneller verrottet. Kleine Wurmkisten für Küchenabfälle gibt es schon in Obstkistengröße, aber auch größere Tonnen können mit Würmern bestückt werden. - Sand:
Sand fördert die Durchlässigkeit der Erde, pH-Neutral. - Kokosfasern:
Kokosfasern werden als Ersatz für Torf eingesetzt, und sind im Handel auch als Kokoserde bekannt. Es gibt sie in gepressten Blöcken oder Briketts zu kaufen, die vor der Verwendung in Wasser aufgeweicht werden. - Kalk:
Hebt den pH-Wert im Boden, und entsäuert. Kalk verbessert die Bodenstruktur. Calcium-Ionen verbinden Ton- und Humusteilchen zu größeren, stabilen Bodenkrümeln. Dadurch wird die Wasserspeicherfähigkeit erhöht, die Durchllüftung verbessert und das Wurzelwachstum erleichtert. - Perlite:
Gesteinsstruktur mit großer Oberfläche, die viel Wasser speichert. Speichert Wasser und belüftet den Boden. Perlite ist pH-neutral und salzarm. - Vermiculite:
Silikatmineral ähnlich wie Perlite. Vermiculite ist pH-neutral, nicht verrottend und vor allem keimfrei. Die Wirkung des Substrates ist auflockernd, wasserspeichernd und verhindert die Bodenverdichtung. Vermiculite verbessert die Durchlüftung des Bodens und optimiert die Wasserführung. - Hornspäne:
Liefern eine Extraportion Stickstoff. Wichtig bei Starkzehrern wie Kohl, Tomaten oder Kartoffeln. - Gesteinsmehl:
Liefert Mineralien und senkt den pH-Wert des Bodens. - Aktivkohle:
Durch ihre feinkörnigen Poren und große Oberfläche, kann sie sämtliche Schmutzstoffe binden. Dieser Vorgang nennt sich Adsorption. Durch die Adsorption lagert sich Schmutz, aus Wasser und Luft, an die Porenwände der Aktivkohle. - Sphagnummoos:
Sphagnum-Moos hat im getrockneten Zustand ähnliche Eigenschaften wie Torf. Das Moos kann zudem das etwa 20-fache seines eigenen Gewichtes an Wasser aufnehmen und speichern und vermindert so die Austrocknung der Erde. Selbst wenn die Erde trocken wird, kann sie das Wasser schnell wieder aufnehmen, ohne zu verschlämmen. - Pinienrinde:
Rindenmulch schützt im Winter vor Frost und im Sommer vor dem Austrocknen, bietet Kleinstlebewesen ein gutes zu Hause und verhindert das unerwünschte Gewächse (Unkraut) zu schnell wachsen. - Akadama:
getrocknetes Lehmgranulat, strukturstabiler Wasserspeicher, gut für die Belüftung. - Bimskies:
poröses, federleichtes Lavagestein, ideal als Zuschlagstoff oder Drainage. - Kanuma:
Granulat aus Lava, saurer pH-Wert. - Kiryu:
spezielles Bonsaisubstrat für Koniferen. - Blähton:
gebrannte Tonkugeln, keimfrei, neutral, unverrottbar, schützt vor Staunässe. - Lavagranulat:
granulierte Lava, anorganisch, schimmelt nicht, zersetzt sich nicht, neutral.